Es gibt viele Gründe für das Sammeln und Verwerten von heimischen Wildkräutern
Postwachstumsökonomie
2013 habe ich beim Klimacamp in Proschim vorbeigeschaut (Proschim ist ein Dorf in der Lausitz was wegen der Braunkohle abgerissen werden soll). Ich habe mir dort einen tollen Vortrag von Nico Paech angehört. Dieser Vortrag hat mich stark beeindruckt.
Nico Paech ist Volkswirtschaftler und Professor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt („PUM“) an der Uni Oldenburg.
Ich versuche in kurzen und einfachen Worten euch etwas von seinem Vortrag zu vermitteln:
In dem Vortrag ging es darum, Wege zu zeigen wie wir leben müssten, damit die Erde noch in Zukunft bewohnbar bleibt. Die Herstellung von Ökostrom ist nicht das Allheilmittel sondern die Veränderung der Lebensführung und Lebenseinstellung. Unser Leben ist unüberschaubar geworden, wir müssen immer auf dem neuesten Standsein, überall gewesen sein um mitreden zu könne. Unsere knappste Ressource ist die Zeit geworden. Wir können unser Leben aber nicht genießen ohne Zeit. Wir rennen im Hamsterrad. Wir sollten nicht "mehr" haben, sondern besser reduzieren. Jeder Mensch besitzt im Durchschnitt 10 000 Dinge, der blanke Wahnsinn. Allesmuss hergestellt werden, benötigt Energie und trägt somit zur Umweltbelastung und Vergiftung unserer Erde bei.
Nico Paech nannte ein schönes Beispiel:
Wenn der Mensch nur eine 20 h Arbeitswoche hätten, könnten er die restlichen 20 h für sich selbst arbeiten, je nach Geschick und Berufung. Zum Beispiel einen Gemüsegarten bewirtschaften oder Kleidung selber nähen, Dinge reparieren, herstellen, bauen usw.
Die Folgen eines verringerten Einkommens wären:
1. es wird weniger gekauft (auch nutzloser Krempel) es muß nicht so viel hergestellt werden
2. wir gehen sparsamer mit unseren Ressourcen wie Wasser, Strom, Kraftstoff usw. um
3. wir fliegen weniger in den Urlaub (umweltschädlichste Fortbewegungsart)
4. wir müssen uns selbst Dinge herstellen, dadurch sind wir zufrieden und stolz auf die eigene Leistung, die Lebensfreude steigt.
Noch ein simples Beispiel von Nico Paech: Wenn meine Hose kaputt ist, werde ich Diese reparieren oder es von Menschen machen lassen die die Fähigkeit dazu haben. Dann hat sie Hose vielleicht eine doppelt so lange Lebensdauer und schont somit die Umwelt.
das Fazit:
- Reduzierung und Entrümpelung (weniger unnütze Dinge kaufen)
- handwerkliche Fähigkeiten wieder erlernen und entdecken (reparieren, gärtnern, nähen, stricken, kochen, basteln, töpfern, singen usw...)
- mit Gleichgesinnten in Austausch treten (Leistungen gegenseitig austauschen)
- den Konsumwahn nicht mitmachen
- mit Dingen pfleglich umgehen, damit eine lange Lebensdauer erreicht wird
- unabhängig werden, mit wenig auskommen können
- regional konsumieren
- Regionalgeld nutzen
Schaut doch mal auf der Internetseite bei Nico Paech vorbei.
Ich wüsste noch, was ihr mit eurer Freizeit anfangen könntet:
- Wildkräuter sammeln und verwerten, denn die kosten ja nichts (siehe oben über das Sammeln von Wildkräutern)
- ihr könntet euer vollwertiges Essen selbst kochen, dann braucht ihr weniger Fertigprodukte kaufen
- Kneippsche Anwendungen, Bewegung und Sport usw.
Das stärkt alles eure Gesundheit und die Lebensfreude, verschafft euch erneut Zeit, die ihr eventuell später beim Arzt verbringt.
Undine Janetzky (Gesundheitsberaterin GGB)
Genug zu haben ist Glück, mehr als genug zu haben ist unheilvoll.
von Laotse einem chinesischen Philosophen und Begründer des Taoismus
Für die Kräuterwanderungen im Juli gibt es noch freie Plätze. Interessenten können sich einen Überblick in der Rubrik Kräuterwanderungen verschaffen.